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Landkarte von Triest

Triest: Italiens Kaffeehauptstadt


Kaum eine andere Stadt in Italien ist so eng mit dem Kaffee verbunden, wie Triest. Die Stadt mit gut 200.000 Einwohnern liegt an der oberen Adria direkt an der Grenze zu Slowenien. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Triest zum Habsburger Reich bzw. Österreich-Ungarn. Dieser Umstand und seine Lage am Mittelmeer hat Triest zu einem der wichtigsten Stätten des Kaffees in Italien gemacht.

Der Freihandelshafen von Triest

Triests Aufstieg zur Kaffeemetropole begann im Jahre 1719, als der Habsburger Kaiser Karl VI. die Stadt an der Adria zum Freihafen erklärte. In der Folge wurde er zum wichtigsten Umschlagplatz für Rohkaffee, der von hier aus in die Kaffeehäuser des österreichisch-ungarischen Imperiums verschickt wurden.

Die Stadt liegt strategisch günstig am Schnittpunkt zwischen dem Mittelmeerraum und den Gebieten Mittel- und Osteuropas. So erhielt Triest schnell die Möglichkeit, eine wichtige Rolle bei der Kontrolle und Verwaltung von zwei unterschiedlichen interkontinentalen Logistikströmen zu spielen. Der Hafen spielte dabei die Schlüsselrolle bei der Bestätigung und Entwicklung von Triest als Kaffeestadt.

Triest behielt seinen Status als Freihafen nur bis 1791, aber diese sieben Jahrzehnte reichten aus, um es zu einem wichtigen Importpunkt für Kaffee in Europa zu machen. Endlose Säcke grünen Kaffees kamen mit Schiffen aus dem Nahen und Fernen Osten in die Stadt, die an den immer stärker frequentierten Docks von Triest festmachten.

Heutei ist Triest Teil der Provinz Regione Autonoma Friuli Venezia Giuli und gleichzeitig deren Hauptstadt. Nach wie vor ist Triest wichtigster italienischer Import-Hafen für Kaffee. „Molo VII“ ist der schlichte Name jenes Hafenabschnitts in Triests, an dem das wichtigste Gut des Hafens umgeschlagen wird. Hier legen die großen Containerschiffe an, die Rohkaffee aus aller Herren an Bord haben.

Neben der günstigen Lage spielen die sehr guten Bahn- und Autobahnverbindungen eine wichtige Rolle. Sowohl der Rohkaffee wie auch die fertig gerösteten Bohnen erreichen so schnell die Kunden.

Triest und der Kaffee

Durch die stete Verfügbarkeit des braunen Goldes bildete sich auch in der Stadt selbst eine umfangreiche Kaffeeszene. Viele Cafés und Kaffeeröstereien wurden gegründet. Viele dieser Unternehmen sind bis heute in der Stadt präsent. Hausbrandt Triest 1892 trägt seine Geschichte - gegründet in der Habsburger Ära der Stadt am Ende des 19. Jahrhunderts - ganz offen in seinem Namen. Hermann Hausbrandt, ein Kapitän der österreichischen Handelsmarine, entdeckte für sich das Potential des gewerblichen Kaffeeröstens. Er begann, Rohkaffees im Triester Hafen einzukaufen und Sie vor Ort zu rösten.

Illy, heute der größte Kaffeeproduzent von Triest, wurde 1933 vom ungarischen Geschäftsmann Francesco Illy in der Stadt gegründet. Zu diesem Zeitpunkt war der Hafen bereits in italienischer Hand. Als Folge des Ersten Weltkriegs ging Triest der Habsburger Monarchie verloren und ging an Italien. Dieser Staatswechsel hielt das Unternehmen jedoch nicht davon ab, zu florieren.

Zehn Kilo, rund 1300 Espressi, beträgt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch. Mehr als doppelt so viel wie im übrigen Italien. 50 Kaffeefirmen sind hier ansässig, ein knappes Dutzend Röstereien, vom kleinen Familienunternehmen San Giusto bis hin zum bereites erwähnten Weltkonzern Illy.

Die Kaffee-Universität von Triest

1999 gründete der Vorstandsvorsitzende von Illy, Andrea Illy, in Neapel die Università del Caffè, 2002 zog sie an den Firmensitz im Industriegebiet von Triest (Via Flavia, 110). Die Kaffee-Universität stellt für die Firma Illy das Exzellenzzentrum dar, welches geschaffen wurde, um die Kultur des Qualitätskaffees durch Ausbildung, Forschung und Innovation in der ganzen Welt zu verbreiten. In den Räumlichkeiten der Uni können sich Profis, aber auch ambitionierte Laien in mehr als einem Dutzend Kursen schulen oder in vier Tagen zum Barista ausbilden lassen. Für Andrea Illy ist klar, dass nur mit höchstem Qualitätsbewusstsein für den Rohstoff Kaffee ein nachhaltiges Wachstum garantiert werden kann. Schließlich wachsen mit dem Klimawandel, aber auch den gesellschaftlichen Entwicklungen in den Produktionsländern, die Herausforderungen an die gesamte Wertschöpfungskette der Kaffees stetig an.


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Führungen durch die Kaffeerösterei Illy, in der die Bohnen in vier gewaltigen Maschinen vollautomatisch geröstet werden, sind nach Anmeldung ebenfalls möglich.

Viel Spaß in Triest wünscht Ihnen

Ihr

Johannes Lacker
zert. SCA Barista

Autor: Johannes Lacker

Johannes Lacker ist gelernter Restaurantfachmann und Hotelbetriebswirt. Als zertifizierter SCA Barista und Online Marketer verantwortet er bei Kaffee Rauscher den Onlinehandel und das Online Marketing.